Süß und Sauer
Das Digitalisierungsprojekt widmet sich der Schaffung der technischen Voraussetzungen zur Digitalisierung von Sammlungsgut und ihrer Umsetzung in digitalen Angeboten. Dabei wird ein Fokus auf den Sammlungsbestand der Industrialisierung der Landwirtschaft ab 1863 gelegt.
Heucke, Kemna, Lanz, Borsig, Fowler und Wolf sind die sechs größten Hersteller von Dampfmaschinen gewesen. Im Bereich der landwirtschaftlichen Nutzung hatten drei von ihnen ihre Hauptwerke (Heucke und Wolf) oder Dependenzen (Fowler) auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalts. Fowler (Leeds, England) betrieb in Magdeburg eine Zweitstelle und über 80% der Firmenverkäufe wurden 1910 über Magdeburg abgewickelt. Darüber hinaus hatten diese im Bereich der Magdeburger Börde Testflächen, auf denen sie ihre Technik perfektionierten. In Sachsen-Anhalt gab es neben Herstellern zudem mehrere Lohnpflugunternehmen. Jenes von August Sauer war in Eilsleben ansässig und eines der größten. Sauer besaß bei Zeiten bis zu 12 Dampfpflugsätze. Der übliche Umfang der kleineren Unternehmen umfasste ein bis zwei Dampfpflugsätze.
Mit dem Auslaufen der Dampfpflugtechnik bemühte sich der damalige Leiter des Börde-Museums Heinz Nowak darum, diese für den Sammlungsbestand zu gewinnen und für die Nachwelt zu erhalten. Er legte die Grundlage dafür, dass das Börde-Museum heute EU-weit die größte Sammlung und Ausstellung an historischer Dampfpflugtechnik besitzt. Das Börde-Museum widmet sich in seinen analogen Ausstellungen und Projekten immer wieder diesem Themenfeld und konnte sich eine gute Expertise und ein Netzwerk aufbauen. Dieses soll nun ins digitale erweitert und öffentlich präsent gemacht werden.
Projektansprechpartner: Dr. Nadine Panteleon, Uwe Schmidt, Guido Skirlo
Finanzierung: Kulturinvestitionsprogramm (KIP) EU-REACT