
Landtechnikhalle

© Börde-Museum
Auf einer 500 Quadratmeter überdachten Fläche präsentiert das Börde-Museum einen Teil seiner landtechnischen Sammlung. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung der energetischen Basis. Die ersten Maschinen, die die Muskelkraft bei der Verarbeitung und später auch bei der Bodenbearbeitung und der Ernte ablösten, waren die Dampfmaschinen. Regional gab es vier wichtige Produzenten, von denen drei in der Ausstellung vertreten sind.
Die Magdeburger Börde entwickelte sich zu einem Haupteinsatzgebiet der Dampfpflüge. Somit gehört es zu einer der wichtigsten Aufgaben des Museums, Zeugnisse dieser Ära zu sammeln und zu bewahren. Von Mitte der 1970er-Jahre bis heute ist so eine beachtliche Dampfpflugsammlung entstanden, die als die komplet-teste in Europa gezählt wird. Zehn verschiedene Exponate zum Dampfpflug dokumentieren gleichzeitig die Grundausstattung eines Lohnpflugunternehmens.
In der Fortführung der Entwicklungsgeschichte nimmt die Traktorensammlung einen wichtigen Platz in der Ausstellung ein. Gezeigt werden 14 Traktoren, die in Deutschland von 1937 bis 1985 produziert wurden. Unter anderem werden Traktoren der Hersteller NORMAG und MBA (vorm. Orenstein & Koppel), beide in Nordhausen ansässig, präsentiert. Sie bilden den Ausgangspunkt des Traktorenbaus in der sowjetischen Besatzungszone. Die wichtigsten Nachkriegsmodelle und die erste Neu-konstruktion der DDR befinden sich ebenfalls in der Ausstellung. Wie vielseitig Traktorenkonstruktionen zu nutzen waren, zeigt der Mobillader T 157-2, unter dem sich die Grundkonstruktion des Schönebecker Geräte-träger GT 124 verbirgt.
Mit der Bildung der Landwirtschaftlichen Produktions-genossenschaften (LPG) wurde die Großfelderwirtschaft betrieben, die auch den Traktorenbau der DDR beeinflusste. Der Bedarf an Kleintraktoren für private Wirtschaften konnte damit nicht mehr berücksichtigt werden. Somit entstanden viele Eigenbautraktoren. Diese überaus interessante Sparte wird durch einen Eigenbautraktor vertreten, in dem sich Baugruppen von mindesten sieben verschiedenen Serienfahrzeugen aus den Bereichen Zweiräder, PKW, LKW und Mähdrescher befinden.
Eine weitere Sparte bilden die Stationärmotoren. Vom kleinen Einzylinder Verdampfermotor in Benzin- und Dieselausführung bis zum Vierzylinder Notstrom-aggregat werden Vertreter aus verschiedenen Zeit-epochen gezeigt. Zwei Motorschnittmodelle, die zu Ausbildungszwecken für eine Berufsschule in den 1960er-Jahren angefertigt wurden, gewähren dem interessierten Besucher einen tieferen Einblick in die Motorentechnik.
Somit können rund 30 Exponate betrachtet werden von denen ein großer Teil einen echten Seltenheitswert besitzt.